18 Jul Wie organisiert man eigentlich ein Filmfest?
Die Freude in Kiel war groß, als wir Mitarbeiter der Brücke Schleswig-Holstein erfuhren, dass wir als Projektpartner für SOUL LALA ausgewählt wurden. Ein Projektthema, das uns auf der Seele brennt und die Möglichkeit, lang gehegte Ideen umzusetzen.
Schnell fand sich eine Gruppe von tatkräftigen Jugendlichen, die ein mindestens ebenso großes Interesse an diesem Projekt hat. In einem ersten Treffen fand die Idee, ein Filmfest mit Filmen über psychische Beeinträchtigungen und deren Folgen auf den Weg zu bringen, regen Anklang. Die Idee für das Hauptevent in 2018 stand also, aber:
Wie organisiert man eigentlich ein Filmfest?
In einem lebhaften Austausch tauchten viele Fragen auf und mit jeder Antwort neue Fragen: „Wir brauchen erst einmal ein Kino!“ „Kann man das denn mieten?“ „Na klar.“ „Und die Filme gleich mit?“ „Bestimmt, wir können ja nicht einfach unsere DVDs abspielen, oder?“ „Aber hat das Kino denn unsere Filme?“
Der Weg ist das Ziel!
Fragen über Fragen wurden notiert und Paten benannt, die diese klären wollten. Schnell wurde klar, dass dies eine Veranstaltung der Jugendlichen werden sollte, denn wir (die Betreuer) bekamen kaum Aufträge ab. So trafen wir uns regelmäßig, um uns über den Stand der Dinge auszutauschen und Folgeschritte zu verabreden. Es wurde telefoniert, gegoogelt, Preise eingeholt, Texte wurden verfasst und Plakate entworfen. Fachleute (so betiteln wir aktuell in der Jugendpsychiatrie Tätige im Gegensatz zu den Jugendlichen als „Experten“), wurden nachgefragt und natürlich musste mit dem Kinobetreiber persönlich gesprochen werden.
Inzwischen haben wir ein Kino, die Filmauswahl ist getroffen und auch die Termine stehen fest. Und bereits vor dem eigentlichen Event haben wir viel erfahren und gelernt. Wie sich ein Kino eigentlich finanziert und was es mit der GEMA auf sich hat. Aber vor allem haben wir mehr voneinander erfahren, von verborgenen Talenten und Fähigkeiten, von Vorlieben und Schwierigkeiten und wieviel man in gemeinsamer Arbeit schaffen kann.
Beitrafsfotos mit freundlicher Genehmigung des Studio Filmtheaters.